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WooCommerce: 10 Vor- und Nachteile des WordPress-Plugins

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Wer einen Online-Shop gründen will, kommt in der Planungsphase um WooCommerce fast nicht herum. Das Plugin für WordPress-Shops ist beliebt, doch ist es pauschal die beste E-Commerce-Lösung? Was kostet WooCommerce, wie sieht es mit deutschen WooCommerce-Shops aus und gibt es Alternativen? Hier stellen wir alle Vor- und Nachteile von WooCommerce für WordPress vor und können Ihnen so hoffentlich die große Frage beantworten: Wie gut ist WooCommerce?

WordPress-Shop dank WooCommerce: was das Plugin kann

WordPress gehört zu den beliebtesten Content-Management-Systemen (CMS) überhaupt. Da ist es kein Wunder, dass Automattic – das Unternehmen hinter WordPress – mit WooCommerce auch eine Option für WordPress-Shops bieten will. Das Plugin soll eine einfache, leicht verständliche Lösung sein und es ermöglichen, den Online-Shop dank Open-Source-Code flexibel zu gestalten.

Online-Shop bei WordPress: WooCommerce als schnelle Lösung?

Bis zu einem gewissen Grad ist WooCommerce tatsächlich der schnelle Weg zum neuen Shop auf der WordPress-Seite. Nach der Installation führt der WooCommerce Setup Wizard durch die ersten Schritte. Was man danach aus dem Shop macht, hängt ganz davon ab, mit welchen weiteren Plugins man ihn personalisiert.

Allerdings: WooCommerce braucht viel Speicherplatz; 128 MB Memory Limit müssen es mindestens sein. Je mehr zusätzliche Plugins installiert werden, desto höhere Kapazitäten werden nötig.

Der erste wichtige Schritt ist also, das passende Wordpress-Hosting für WooCommerce zu wählen. Zu diesem Zweck gibt es sogar eigene WooCommerce-Hosting-Angebote.

Wie kann ich WooCommerce installieren?

Damit Sie WooCommerce installieren können, brauchen Sie zunächst eine WordPress-Website, sofern Sie diese nicht bereits haben. (Tipp: Wie Sie WordPress herunterladen und WordPress installieren, erklären wir in den verlinkten Ratgebern!) Das Setup an sich ist nicht schwer einzurichten, und das gilt genauso für die WooCommerce-Installation. So geht’s:

  • Loggen Sie sich ins Backend Ihrer WordPress-Seite ein.
  • Wählen Sie links in der Navigation den Punkt »Plugins« und danach »Installieren«.
  • Suchen Sie nach WooCommerce und wählen Sie das Plugin aus.
  • Aktivieren Sie das WooCommerce-Plugin.

Installiert ist die Shop-Funktion in wenigen Schritten, aber Achtung: Wenn Sie gerade erst mit Ihrer WordPress-Website beginnen und noch keinerlei Erfahrung mit dem CMS WordPress und Plugins generell haben, …

  • …informieren Sie sich im Vorfeld ausführlich und warten Sie im Zweifelsfall mit WooCommerce noch ab, bis Sie sich startklar fühlen.
  • …holen Sie sich Hilfe ins Boot, wenn Ihnen die WordPress-Wartungsarbeiten zu unübersichtlich erscheinen. Plugins können auf der Website viel durcheinanderwerfen, wenn sie nicht richtig verwaltet werden.

Kosten: Ist WooCommerce kostenlos?

Ja, WooCommerce ist kostenlos – zumindest gilt das für die Installation an sich. Die ist jedoch nur möglich, wenn Sie zuvor bereits den entsprechenden Webspace und eine Domain gekauft haben. Hinzu kommen die Kosten für alle individuellen Anpassungen. Zum Beispiel haben Sie die Wahl zwischen Gratis-Designvorlagen (Themes) oder kostenpflichtigen Templates.

Zusammengefasst verursacht der WooCommerce-Shop durchaus Kosten, und zwar für:

  • das Webhosting (ab 4-10 Euro im Monat) oder WooCommerce-Hosting
  • die SSL-Verschlüsselung für eine sichere Verbindung
  • ggf. Premium-Features
  • den Arbeitsaufwand – Wartung, Backups und Updates kosten Zeit.

Absolut kostenlos ist WooCommerce unterm Strich also nicht. Und doch: Wer grundsätzliche Vorkenntnisse zu HTML/CSS bzw. zur Verwaltung von WordPress mitbringt, steigt mit WooCommerce vermutlich günstiger aus als mit einer Full-Service-Lösung!

Der Preis allein sollte aber nicht das einzige Kriterium sein, das für oder gegen WooCommerce spricht. Als kleine Entscheidungshilfe finden Sie im Anschluss die größten Vor- und Nachteile des Shop-Plugins.

Vorteile von WooCommerce-Shops

Um mit den positiven Seiten zu beginnen: Welche Gründe sprechen für WooCommerce? Schnell zusammengefasst, sind es vor allem…

  • die einfache Einrichtung
  • die Option, einen Shop für den deutschen oder europäischen Markt zu bieten
  • die Vielzahl an Plugins zur Erweiterung, u. a. zur einfachen Integration von Zahlungsmöglichkeiten
  • die Auswahl an Themes
  • der Open-Source-Code
  • die langfristige Auslegung
  • die große Community

Sehen wir uns die einzelnen Punkte im Detail an.

#1 Online-Shop einfach einrichten

Da WooCommerce ein WordPress-Plugin ist, ist es perfekt mit WordPress-Websites kompatibel. Sollten Sie also bereits eine WordPress-Seite betreiben, ist der Schritt zum Webshop unkompliziert.

Wie oben beschrieben, ist die Installation schnell erledigt und auch das Setup selbst relativ einfach, da der Wizard Schritt für Schritt durch den Prozess leitet. Sie müssen zunächst nur einige Pflichtseiten anlegen: Shop, Einkaufswagen, Kasse und Kundenkonto für registrierte Kund/innen. (Nützliche Tipps zu den Grundeinstellungen liefert z. B. dieser Beitrag von marketpress.de.)

Praktisch ist zudem, dass Sie mit Demodaten arbeiten können. Das heißt, Sie können das Setup austesten, selbst wenn die zu verkaufenden Produkte noch nicht verfügbar sind. Und noch ein Bonus: Sollte der Shop wachsen, ist es nicht schwer, den Funktionsumfang entsprechend anzupassen. Die Skalierbarkeit ist definitiv positiv hervorzuheben.

#2 WooCommerce Germanized: WordPress-Shop auf Deutsch möglich

WooCommerce ist primär auf den US-Markt ausgerichtet. Was bedeutet das für deutsche bzw. europäische WooCommerce-Shops? In erster Linie, dass die rechtliche Lage des Shops ein heikles Thema ist. Dank dem Plugin Germanized ist das allerdings kein unumgängliches Hindernis, denn es soll bewirken, dass alle rechtlichen Vorgaben des deutschen Marktes eingehalten werden.

Zu diesem Zweck, hilft WooCommerce Germanized u. a. dabei, folgende Pflichtinformationen ordnungsgemäß bereitzustellen:

  • Angaben zu Verfügbarkeit und Lieferzeiten
  • Widerrufsbelehrung und AGB
  • Informationen zur Mehrwertsteuer

Wer nicht Germanized nutzen möchte, kann übrigens alternativ auf WooCommerce German Market zurückgreifen (mehr zu den Erweiterungen in diesem Beitrag zu WooCommerce-Plugins).

#3 Viele Plugins: Produktgalerien, Sofortüberweisung etc.

Genauso wie es unüblich ist, WordPress ohne jegliche Erweiterungen zu nutzen, nutzen die wenigsten Shop-Betreiber/innen einfach »nur« WooCommerce. Denn mit WooCommerce-Erweiterungen lässt sich der Shop deutlich individueller gestalten. So gibt es z. B. Plugins für:

  • mehrsprachige Shops
  • zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten (Kreditkarte, Klarna, …)
  • Auktionen
  • den Import oder Export von Produktdaten, die man in einem anderen Programm schon gesammelt hat

Dank der großen Auswahl an Plugins lässt sich aus dem ursprünglich simplen WordPress-Shop potenziell ein hochprofessioneller Auftritt machen.

Bei allem Enthusiasmus sei jedoch auch gesagt: Je mehr Plugins, desto größer der Wartungsaufwand und desto größer das Risiko, dass die Plugins sich untereinander in die Quere kommen. Es reicht nicht, Plugins einmalig zu installieren – regelmäßige Updates und Tests (in einem geschützten Bereich!), ob danach noch alles wie gehabt funktioniert, sind Pflicht.

#4 WooCommerce-Themes für jeden Zweck

Das Theme bzw. die Designvorlage entscheidet darüber, wie Ihr WordPress-Shop letztendlich aussieht. Templates sind eine simple Möglichkeit, professionell aufzutreten und ersparen den Seitenbetreibenden eine Menge Arbeit.

Für WooCommerce gibt es diverse kostenlose Themes, die allesamt praktischerweise im Responsive Design gehalten sind. Besonders hervorzuheben ist dabei Storefront, das Basis-Theme für WordPress-Shops und explizit für WooCommerce entwickelt. Sie wollen weg von der Standard-Vorlage? Dann haben Sie die Möglichkeit, ein kostenpflichtiges Premium-Theme zu verwenden.

Pro-Tipp

„Wenn Sie sich für ein WooCommerce Theme mit einem Page-Builder entscheiden, haben Sie es leichter, Änderungen am Design vorzunehmen. Elementor gehört zu wenigen Page-Buildern, die WooCommerce unterstützen. Das intuitive Tool erlaubt Ihnen, Ihrem Onlineshop mehr Individualität zu verleihen sowie die Gestaltung an ändernde Bedürfnisse Ihres Zielpublikums auf einfache Weise anzupassen. “

#5 Online-Shop auf Open-Source-Basis

Open Source bedeutet, dass der Quellcode frei verfügbar ist. Es bedeutet im Fall von WooCommerce außerdem, dass Sie selbst die volle Kontrolle über Ihren Shop behalten. Denn die Verwaltungshoheit liegt bei Open-Source-Software nicht bei der Entwicklerfirma.

Daher können Sie den Quellcode des Shops nach Ihren Wünschen personalisieren (lassen). Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Open-Source-Programmen keine teuren Lizenzgebühren anfallen, wie es etwa bei Shopware (s. u.) der Fall ist.

#6 WooCommerce als langfristige Lösung

Als Shopbetreiber/in mit WooCommerce können Sie Ihren gesamten Shop selbst verwalten und sind nicht an externe Software-Anbieter gebunden. Das hat auch den entscheidenden Vorteil, dass Sie stets alle Ihre Daten unter Kontrolle haben.

Ein Beispiel: Wenn man sich für eine fremdgehostete E-Commerce-Plattform entscheidet und diese früher oder später schließt, sind damit alle Daten Ihres Shops ebenfalls nicht mehr verfügbar. Bei WooCommerce können Sie alle Daten jederzeit exportieren und an anderer Stelle als Backup sichern.

#7 Große Community für WooCommerce-Support

WordPress ist per se bereits bekannt für die große Community mit einem Support-Bereich. Dort beatworten andere Nutzer/innen nahezu jede Frage, sodass sich mit ein wenig Sucharbeit viele Probleme lösen lassen.

Diese Foren-Community gibt es genauso für WooCommerce. Weitere Hilfestellungen sind spezielle WooCommerce-Facebookgruppen oder WordPress-Events. Fairerweise muss man sagen, dass die deutsche WooCommerce-Community (noch) nicht ganz vergleichbar mit jener im englischsprachigen Raum ist. Für die meisten gängigen Probleme findet man dort aber dennoch hilfreiche Antworten.

Nachteile von WooCommerce für WordPress-Shops

Die drei Hauptnachteile von WooCommerce sind nach den bisher aufgeführten Punkten nicht schwer zu erkennen: Schwachstellen sind…

  • …WooCommerce auf Deutsch
  • …die Komplexität
  • …der Zeitaufwand

#1 WooCommerce auf Deutsch: rechtssicher oder nicht?

Da WooCommerce ein für den US-Markt entwickeltes Plugin ist, sind WordPress-Shops im deutschsprachigen bzw. europäischen Raum nicht automatisch rechtlich abgesichert. Das wurde bereits weiter oben erwähnt, doch es ist ein wichtiger Punkt.

Wenn Sie nämlich mit WooCommerce arbeiten, müssen Sie sich um die »Pflichtübungen« wie AGB, Impressum etc. selbst kümmern oder externe Dienstleister dafür engagieren. Wer das nicht tut, riskiert Abmahnungen, die im Ernstfall sehr teuer werden können.

Fakt ist: Ja, es gibt nützliche Plugins für WooCommerce auf Deutsch. Dennoch könnte man es als Nachteil werten, dass die rechtliche Absicherung doch etwas Aufwand mit sich bringt. Das schließt oft zusätzliche Kosten mit ein; viele Shopbetreibende setzen letztendlich auf Hilfe von Profis, um in Rechtsdingen auf der sicheren Seite zu sein.

#2 WordPress-Online-Shop für Laien? Nicht unbedingt!

Auf den ersten Blick scheint WooCommerce ebenso intuitiv und einfach in der Handhabung wie WordPress selbst. Dieser Eindruck ist nicht prinzipiell falsch – allerdings hört die Rechnung hier noch nicht auf.

Denn der WordPress-Shop muss regelmäßig gewartet werden, um dauerhaft wie gewünscht zu laufen. Das erfordert je nach Komplexität und Umfang der Plugins zumindest grundlegende HTML-/CSS-Kenntnisse. Für die Wartung sollten Sie sich darüber hinaus mit Testbereichen ein wenig auskennen, damit Plugin-Updates nicht versehentlich den Shop lahmlegen.

Ganz so simpel, wie es gerne angepriesen wird, ist WooCommerce also nicht. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass das Plugin automatisch aus dem Rennen ist: Wenn Sie sich die eigenhändige Verwaltung des WordPress-Shops zutrauen oder dabei verlässliche Unterstützung haben, können Sie diesen Kritikpunkt getrost ignorieren.

#3 Nicht kostenlos: zeitlicher und finanzieller Aufwand bei WooCommerce

Ein Faktor, den viele Neulinge bei WooCommerce unterschätzen dürften, ist der Zeitaufwand. Arbeitsstunden müssen einerseits für Setup und Wartung aufgewendet werden und andererseits, um neue Produkte ordnungsgemäß anzulegen. Die Kurzbeschreibung, Attribute etc.: All das erstellt sich nicht von selbst und ist doch nötig, um einen voll funktionierenden, ansprechenden Shop zu bieten.

Wenn man keinerlei Kenntnisse mitbringt und eine/n Webentwickler/in beauftragen muss, kann das mitunter teuer werden. Und selbst wenn man alles selbst erledigen kann, heißt das Motto früher oder später »Zeit ist Geld«. Ganz ohne Ressourcen geht es bei WooCommerce-Shops nicht.

WooCommerce-Alternativen: Shopify, Shopware & Co.

Womöglich überlegen Sie gerade, ob WooCommerce denn nun wirklich die richtige Lösung für Ihre Zwecke ist. Diese Entscheidung können wir Ihnen zwar nicht abnehmen, doch wir können Ihnen immerhin drei Eckpfeiler mitgeben: orientieren Sie sich bei der Auswahl Ihres Shop-Systems an…

  1. den vorhandenen technischen Skills
  2. dem Businessplan – wie und was möchten Sie verkaufen und wie schnell wird der Shop voraussichtlich wachsen?
  3. dem Budget

Wenn es nicht WooCommerce werden soll, gibt es diverse Alternativen. Beliebt sind u. a. Shopify und Shopware:

  • Shopify betreut die Software für Sie, d. h. Sie müssen sich nicht um Hosting, Wartung etc. kümmern. Dafür zahlen Sie monatlich einen festen Preis. Shopify ist eher ein All-In-One-Paket als eine reine Erweiterung für die bereits bestehende oder neue Website.
  • Shopware ist eine in Deutschland entwickelte Software und dadurch für den europäischen Markt besonders interessant. Sie können entweder die kostenlose Einsteigerversion nutzen oder die Lizenzgebühr für einmalig 2.500 Euro kaufen.

Was davon am besten ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Für den Verkauf von digitalen Produkten hat sich z. B. WooCommerce bewährt. Auch wenn man ein CMS nutzen möchte, etwa um zusätzlich zum Shop noch einen Blog zu führen, bietet sich die WordPress-Variante definitiv an.

Fazit: Wie gut ist WooCommerce?

WooCommerce ist immer so gut wie das, was man daraus macht, könnte man sagen. Anders formuliert: WooCommerce ist dann gut, wenn…

  • man sich in Grundzügen mit WordPress und Plugins auskennt. Wer diese Basics kennt und sich noch weiter ins Thema einliest, kann mit WooCommerce definitiv zurechtkommen.
  • …man genug Zeit investieren kann, um den Shop zu warten und die Plugin-Updates in Testbereichen auszuprobieren.
  • …man ein gutes Hosting-Angebot gefunden hat und völlig unabhängig agieren möchte

Sollten Sie sich nun entscheiden, WordPress und WooCommerce für Ihren Online-Shop zu verwenden, wünschen wir gutes Gelingen – berichten Sie uns gerne von Ihren Erfahrungen!

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