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Matomo (Piwik): Webanalyse mit der Google-Analytics-Alternative

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Vom Online-Shop bis hin zur Serviceagentur: Auf Webanalytics will heute niemand mehr verzichten.  Aber muss es immer Google Analytics sein? Definitiv nicht, denn Matomo (ehemals Piwik) etabliert sich zunehmend als Alternative. Matomo ist eine Analytics-Plattform mit Open-Source-Lizenz und besonders attraktiv, was Datenschutz betrifft. Warum? Ganz einfach: Die Nutzerdaten werden dank lokalem Speicherort nicht an Dritte weitergegeben. Im Anschluss stellen wir Ihnen das Analysetool Matomo ausführlich vor!

Matomo als Alternative zu Google Analytics: das steckt dahinter

Google-Dienste sind zweifellos praktisch und werden deshalb unter anderem für Website-Analytics gerne genutzt. Dem gegenüber stehen allerdings all jene, die Google als »Datenkrake« sehen und stets auf der Suche nach Alternativen sind. In diesem Sinne: Was kann Matomo und ist der Unterschied zu Google Analytics tatsächlich so groß? Dazu kommen wir gleich, doch um der Verwirrung vorzubeugen, erst noch eine kurze Begriffsklärung!

Matomo oder Piwik (Pro)?

Anfang 2018 wurde die Open-Source-Software Piwik in Matomo umbenannt. Dahinter steckte eine Rebranding-Kampagne, Funktionsumfang und Philosophie sind aber laut eigenen Angaben von Matomo gleichgeblieben. Genau wie Piwik soll Matomo Wert auf Datenschutz und kostenlosen Zugang legen. Das japanische »Matomo« lässt sich übrigens sinngemäß mit »Ehrlichkeit« übersetzen.

Die wichtigsten Hard Facts zu Matomo:

  • Skriptsprache: PHP
  • Datenbank: MySQL
  • Tracking: via JavaScript, Zählpixel, API oder Logdateianalyse

Nicht zu verwechseln ist das ehemalige Piwik mit der Analysesoftware Piwik Pro, die es nach wie vor gibt. Piwik Pro ist eine separate Organisation und hat mit Matomo, wie wir es im Anschluss beschreiben, nichts zu tun.

Was ist bei der Matomo-Webanalyse anders?

Ebenso wie Google Analytics ist Matomo in der Standardausführung kostenlos. Das ist jedoch auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Folgende Matomo-Eigenschaften gibt es nämlich bei Google Analytics nicht:

  • Self-Hosting: Die Daten, die Matomo erhebt, liegen auf dem Webhosting Ihrer Wahl und werden somit lokal gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben, wie das bei Google Analytics zwangsläufig der Fall ist. Anders gesagt: Wer Matomo für Webanalytics nutzt, kann zu 100 Prozent selbst kontrollieren, was mit den gesammelten Nutzerdaten geschieht.
  • Cloud oder eigenes Webhosting: Wer nicht selbst hosten möchte, kann (kostenpflichtig) die Matomo-Cloud als Speicherort nutzen.
  • Langzeit-Analyse: Die Tracking-Daten können über eine Zeitspanne von 2 Jahren oder länger gespeichert werden. Bei Google Analytics werden sie nach maximal 25 Monaten gelöscht.
  • Echtzeit-Analytics statt Hochrechnungen
  • Keine Begrenzungen: Es können unbegrenzt viele Websites oder Traffic-Hits analysiert werden. Speicherlimits gibt es nicht.
  • individuelle Aufzeichnungen der Customer Journey: Mit den Analysewerten lässt sich 1:1 das Userverhalten auf der Seite nachvollziehen. Sie sehen zum Beispiel Heatmaps zum Klick- und Scrollverhalten, Absprungpunkte, Interaktion mit Videos etc.
  • Keyword-Daten: Die Software zeigt an, wie die Website in Hinblick auf bestimmte Suchbegriffe (Keywords) bei Suchmaschinen abschneidet.
  • Spamfilter: Getrackt werden nur Informationen von tatsächlichen Nutzer/innen.
  • Anonymisierung von IP-Adressen: Sie können in den Matomo-Einstellungen festlegen, dass die IP-Adressen der Seitenbesucher/innen unkenntlich gemacht werden. Empfohlen werden 2 Bytes; die letzten beiden Ziffernblöcke der Adresse erscheinen dann als xxx.xxx.

Matomo bringt im direkten Vergleich zu Google Analytics also durchaus einige interessante Features mit. Ganz besonders der Datenschutz gemäß DSGVO wird hier gerne hervorgehoben.  

Datenschutzerklärung und DSGVO bei Matomo: ein Überblick

Die DSGVO gilt seit Mai 2018 und besagt, dass Webseitenbetreiber verpflichtet sind, personenbezogene Daten zu schützen und explizit darüber zu informieren, was mit den gesammelten Daten geschieht. Diesen Punkt zu erfüllen, fällt mit Matomo als Webanalytics-Tool nicht allzu schwer – liegen doch hier die Daten auf einem lokalen Speicherort und nicht auf einem anonymen Drittanbieter-Server im Ausland.

Ist man also automatisch auf der sicheren Seite, nur weil man Matomo nutzt? Nun ja, der eigene Server als Speicherort ist definitiv gut, schließlich haben Sie so maximale Kontrolle. Darüber hinaus können Sie noch andere Maßnahmen umsetzen:

  • Anonymisieren Sie die IP-Adressen der Website-Besucher/innen, denn auch diese sind personenbezogene Daten. Das geht ganz einfach in den Einstellungen unter »Privatsphäre« und »Daten anonymisieren«.
  • Binden Sie mithilfe von Cookies eine Opt-Out-Möglichkeit ein, sodass User/innen der Datenerhebung widersprechen können.

(Tipp: Mehr hilfreiche Ratschläge zur DSGVO-konformen Nutzung von Matomo und dazu, was in der Datenschutzerklärung stehen muss, finden Sie in diesem Beitrag von Software-Expertin Sabine Melnicki!)

Bitte beachten Sie aber, dass digitales Recht nicht unser Fachbereich ist und wir unsere Informationen aus eigener Recherche beziehen. Sollten Sie Beratung zu DSGVO/Datenschutzerklärung benötigen, wenden Sie sich bitte an ausgebildete Jurist/innen.

Wie Sie Matomo installieren können

Um Matomo zu installieren, brauchen Sie drei Dinge: Ihre eigene Domain (oder Subdomain), die FTP-Zugangsdaten und die Daten Ihrer Datenbank (Username, Passwort, Datenbankname). Auch was die Art und Weise betrifft, wie Sie Matomo in die Website einbinden, gibt es mehrere Möglichkeiten: JavaScript, die Tracking-API oder einen Image Tracker Code.

Das richtige Hosting / Servervoraussetzungen für Matomo

Im Installationsprozess wird automatisch überprüft, ob das Webhosting ausreichend ist bzw. ob alle nötigen Servervoraussetzungen erfüllt werden. Ihr verwendeter Server sollte daher mitbringen:

  • mindestens PHP-Version 5.5.9
  • als Webserver: Apache, nginx oder IIS
  • mindestens MySQL-Version 5.5 oder alternativ MariaDB 10
  • die entsprechenden PHP-Erweiterungen (pdo oder pdo_mysql)

Download, Installation und Login

Der Startpunkt für die Installation ist – wenig überraschend – der Download-Bereich des Anbieters. Sobald Sie diese Seite aufgerufen haben, kann es schon losgehen:

  1. Laden Sie die Software herunter.
  2. Entpacken Sie die ZIP-Datei. Diese sollten nun in einem Ordner namens »piwik« liegen.  
  3. Verwenden Sie ein FTP-Programm, um die entpackten Dateien aus diesem Ordner in die Datenbank Ihrer (Sub-)Domain hochzuladen.
  4. Rufen Sie die betreffende Webadresse auf. Nun erscheint eine Installationsanleitung, die Sie Schritt für Schritt durch die Einrichtung leitet.

Im Laufe von Schritt 4) fügen Sie den generierten JavaScript-Code bei allen gewünschten Websites ein. So können Sie bequem und in Echtzeit tracken, wie die User/innen mit Ihrer Seite interagieren.

Tipp: Wenn es um eine WordPress-Website geht, können Sie auch einfach ein Matomo-Plugin verwenden, das den Tracking-Code automatisch in die Seite(n) einbindet.

Zum Testen: die Matomo-Demo

Wer noch kein eigenes Webhosting und keinen privaten Server zur Verfügung hat, kann alternativ den Cloudservice für einen Monat (30 Tage) lang testen. Das Praktische an dieser Lösung ist, dass Sie sich in diesem Fall nicht um das technische Setup kümmern müssen, eben weil die Verantwortung für das eigene Hosting wegfällt.

Die Kosten von Matomo

Die Open-Source-Software Matomo ist per se kostenlos, d. h. es fallen keine Lizenzgebühren an. Ganz umsonst ist das Tool allerdings nicht, denn das eigene Webhosting gibt es eben nicht gratis. Dazu kommen ggf. noch einmalige Zusatzkosten, wenn Sie die Installation lieber externen Fachleuten überlassen wollen. Anders gesagt: Pauschalkosten gibt es nicht.

Alternativ gibt es die Möglichkeit, statt Self-Hosting auf das Cloud-Hosting von Matomo auszuweichen. Sie können in diesem Fall zwischen drei Modellen wählen:

  • Essential – 19€/Monat
  • Business – 29€/Monat
  • Enterprise – auf Anfrage
Matomo
Preise für Cloud-Hosting

Zum Vergleich: Die Premium-Variante von Google Analytics – mittlerweile bekannt als Google Analytics 360 Suite – kostet im Jahr 105.000 € und ist beschränkt auf 1 Milliarde Traffic pro Monat.

Fazit: Matomo Analytics als interessante Alternative

Insgesamt gibt es vor allem zwei Bereiche, in denen Matomo eindeutig seine Stärken zeigen kann: Datenschutz und Funktionsumfang. Dennoch darf nicht unter den Tisch fallen, dass bei Google Analytics zum Teil deutlich feinere Abstimmungen möglich sind und es sich beim Google-Dienst um ein Tool handelt, das man den Mitarbeiter/innen vermutlich nicht allzu lange erklären muss. Bei Matomo wiederum müssen sich wohl die meisten erst ein wenig Zeit nehmen, die Software kennenzulernen.

Die Frage, welches Tool Sie für die Webanalyse verwenden sollten, können wir Ihnen also nicht beantworten. Sollten Sie allerdings Fragen zu unserem Webhosting-Angebot oder unseren Miet-Servern haben, sind wir gerne jederzeit für Sie da

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